Hmmmm, eigentlich rede ich gar nicht so gern über mich. Aber hier muss ich jetzt wohl oder übel mit der Sprache rausrücken. Ihr werdet sehen, es kann so einfach sein.
„Weil ich es mir wert bin.“
Hättet ihr mich erkannt? So sah ich noch Anfang 2020 aus, kurz bevor ich den Entschluss gefasst habe, mein Leben und meine Einstellung zu ändern. Man sagt ja: Jede Veränderung beginnt im Kopf. Genau so war es auch bei mir. Ich kann mich noch gut an eine Unterhaltung mit einem Freund erinnern, den ich lange nicht gesehen und gehört habe. Beim Austausch und der Frage: „Wie geht es dir denn?“ wurde mir klar, ich MUSS was ändern. „Ich habe in den letzten Jahren sehr auf mich geachtet“ – ein Satz von ihm, der mich sehr traf, denn dies konnte ich zum damaligen Zeitpunkt leider in keinster Weise von mir nicht behaupten.
Montag: Pizza, weil ich Italien ja ach so liebe
Dienstag: Döner, denn Döner macht schöner
Mittwoch: Burger, und weil gerade Aktionswochen sind, darf die Apfeltasche noch mit
Donnerstag: Griechisch – ein Salat mit gebackenem Feta, Oliven und wunderbar viel Dressing
Freitag: Steak mit Pommes und Trüffelmayo, weil ich gestern doch so gesund gegessen habe
Samstag: Schweinsbraten, denn heute kocht die Mama
Sonntag: Hähnchen süß-sauer und zum Abschluss noch ein Matcha-Eis, um die Woche perfekt ausklingen zu lassen.
Wer sich mit Ernährung beschäftigt, der weiß bei der wöchentlichen Auflistung über Jahre hinweg: Zu viel ist zu viel! Aber damit war von dem Tag des Gesprächs an Schluss! Ich wollte von mir behaupten können: Ich achte auf mich und meinen Körper.
Gemeinsam mit einer Freundin, der ich von dieser Geschichte erzählt habe, wurde der Entschluss gefasst, einen WW-Kurs zu besuchen. Im Bekannten- und Freundeskreis gab es zudem bereits etliche Erfolgsgeschichten mit WW zu verbuchen. Somit war der Entschluss gefasst: WW wir kommen.
Und wer mich kennt weiß, ein Ziel das ich mir gesetzt habe, verfolge ich mit großem Ehrgeiz und Disziplin. Böse Zungen nennen es auch gerne „Verbissenheit“. Aber wenn ich auf das letzte Jahr zurückblicke, war dies die beste Entscheidung, die ich seit langem wieder mal getroffen habe, egal wie man es nun nennt; zielstrebig, hartnäckig, ehrgeizig oder verbissen. Ich habe ein neues Lebensgefühl gewonnen und vieles hat sich zum Positiven für mich verändert.
Wenn ich mit meiner kleinen Nichte in den Prater gehe, muss ich nicht überlegen, ob ich in ein Fahrgeschäft reinpasse. Wenn der nächste Urlaub mit Flug ansteht, habe ich keine Angst mehr davor, mit blauen Flecken aus dem Flugzeug auszusteigen, aufgrund des „zu kleinen“ Sitzes beziehungsweiße aufgrund meines zu breiten Hinterns. Wenn eine Wanderung mit Freunden ansteht, muss ich nicht mehr nach Ausreden suchen, warum der Termin für mich nicht passt und ich nicht mitgehen kann. Und das Beste: wenn ich in der Badewanne liege, müssen Körperteile ab sofort nicht mehr frieren, weil sie wie Eisberge oberhalb des Wasserspiegels rausragen – ich bin voll bedeckt mit Wasser.
Es sind die kleinen Dinge des Lebens, die man sich Tag für Tag immer wieder schönredet und versucht das Beste daraus zu machen. In Wahrheit aber, rückblickend gesehen, war dies keine schöne Zeit. Ich habe Dank WW wieder gelernt, welche Wertigkeit Lebensmittel haben und wie gut es tut, sich ausgewogen und gesund zu ernähren. Vor allem aber habe ich gelernt, JA zu sagen. JA zu meiner Person und JA zu einer ausgewogenen und gesunden Ernährung und einem neuen Lebensgefühl.
